Untersuchungen zur biologischen Bedeutung des Holzes fuer den Grossen Kornbohrer Prostephanus truncatus (Bostrychidae)

Berlin

Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft

1990

94 S.

37 Abb., 21 Tab., 60 Lit. Ang.

Bandaufführung

49178

Mitteilungen aus der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, 94 S.

Eine ernaehrungsphysiologische Verwertung von Holz oder Holzbestandteilen konnte nicht festgestellt werden. Einbohren adulter Tiere in Holz fuehrt jedoch zu einer erheblich verlaengerten Lebensdauer. Bei 30 Grad C, 75 Prozent r.Lf. und ohne Nahrungssubstrat wurde fuer in Holz eingebohrte Kaefer eine mittlere Lebensdauer von bis zu 1,5 Monaten (Maximalwert einzelner Tiere: 3,5 Monate) gemessen, waehrend nicht eingebohrte Kontrolltiere durchschnittlich 0,5 Monate lebten (Maximalwert: 1,5 Monate). Eingebohrte Tiere zeigten nur sehr geringe Aktivitaet. 25 und 50 Tage lang in Holz befindliche Kaefer konnten anschliessend durch Zugabe von Maiskoernern vermehrt aus dem Holz herausgelockt werden. Der Effekt beruht auf der geruchsmaessigen Wahrnehmung des Nahrungssubstrates. Solche Tiere konnten sich in Mais wieder vermehren. Des weiteren konnte eine verlaengerte Lebensdauer durch Einbohren in andere Materialien festgestellt werden, speziell wurden in diesem Zusammenhang Spindeln und Stengel von Maispflanzen getestet. Durch diese Verhaltensweise ist der Kaefer in der Lage, in leerstehenden Laegern laengere Zeit zu ueberdauern und neu eingelagerten Mais direkt aus dem Holz der Lagerstaette heraus zu befallen.