Standardsignatur
Titel
Aaskrähe (Corvus corone), Elster (Pica pica) und Eichelhäher (Garrulus glandarius) in Deutschland : Betrachtungen zu ihrer Rolle im Naturhaushalt sowie zur Notwendigkeit eines Bestandsmanagements
Verfasser
Ulrich Mäck (*)
Maria-Elisabeth Jürgens (*)
Peter Boye (*)
Heiko Haupt
Erscheinungsjahr
1999
Seiten
S. 485-493
Illustrationen
zahlr. Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200052874
Quelle
Natur und Landschaft 1999 : Zeitschrift für Naturschutz, Landschaftspflege und Umweltschutz ; 74(11), S. 485-493
; 74(11)
Abstract
Vor dem Hintergrund der erneut aufflammenden Diskussionen um eine vermeintliche Schädlichkeit von Elster (Pica pica), Aaskrähe (Corvus corone) mit den Unterarten Raben- und Nebelkrähe und Eichelhäher (Garrulus glandarius) wird der Kenntnisstand über deren Biologie, Ökologie und Bestandssituation in Deutschland zusammengefasst. Gravierende Bestandsveränderungen hat es in Deutschland nicht gegeben, aber bei der Rabenkrähe fand eine leichte und bei der Elster eine deutliche Verschiebung der Vorkommen von der freien Landschaft in den Siedlungsbereich statt. Die Arten erfüllen im Naturhaushalt wichtige Aufgaben, wozu auch die selektive, den Beutetierbestand niemals gefährdende Prädation von anderen Vögeln und insbesondere deren Nachwuchs gehört. Diese Funktionen erfüllen die Rabenvögel auch, wenn die Lebensbedingungen für gefährdete Arten durch menschliche Eingriffe verschlechtert werden. In bestimmten Einzelfällen (u.a. Wiesenvogelschutzgebiete, Wiederansiedlungsprojekte) ist ihre Reduktion im Rahmen der gültigen naturschutzrechtlichen Regelungen möglich, viel sinnvoller und grundsätzlich zuerst anzugehen ist aber eine langfristig wirksame Verbesserung der Lebensbedingungen gefährdeter Arten in ihren Lebensräumen. Eine flächendeckende Bejagung und die dies voraussetzende Übernahme der drei Rabenvogelarten ins Jagdrecht ist fachlich nicht gerechtfertigt, zumal die Tiere weder genutzt noch gehegt werden sollen.